2019 feierte Tisch und Teller seinen zehnten Geburtstag. Seit Dezember 2009 bietet das Flörsheimer Sozialkaufhaus des Diakonischen Werks seinen Kunden gebrauchte Ware zu günstigen Preisen. Nach der Eröffnung hat sich das Kaufhaus schnell an seinem Standort in der Liebigstraße etabliert und konnte inzwischen die magische Zahl von 100.000 Besuchern übertreffen, die aus dem gesamten Landkreis und weit über dessen Grenzen hinaus kommen. Sie sind bei der Suche nach erstklassig hergerichteter gebrauchter Ware fündig geworden, haben Schnäppchen erstanden und auch den ein oder anderen Sammlerschatz gehoben.
Das Diakonische Werk ist Träger des Kaufhauses, das ein Qualifizierungsprojekt für Langzeitarbeitslose mit günstigen Angeboten an Möbeln und Haushaltsbedarf nicht nur für finanziell schwache Mitbürger verbindet. Im Auftrag und in enger Kooperation mit dem Main-Taunus-Kreis wurde das Projekt entwickelt und umgesetzt. Einkaufen kann jeder im Sozialkaufhaus, besondere Rabatte gibt es für Hilfeempfänger und Familien mit schwachem Einkommen. „Unsere Kundschaft kommt von Anfang an aus allen sozialen Schichten zu uns, darüber sind wir sehr glücklich“, erklärt Betriebsleiter Ulrich Levin. „Denn genau das wollen und bieten wir an: Waren und Produkte für Jedermann.“
Für sein Konzept hat Tisch & Teller bereits 2010 den Sozialpreis der Stadt Flörsheim erhalten. 2019 wurde dem Sozialkaufhaus eine weitere Ehre zu Teil, die unterstreicht, wie fest verwurzelt das Haus mittlerweile in Flörsheim ist: Die renommierte Kurt Graulich Stiftung "Helfen in Not" hat in diesem Jahr ihren Stiftungspreis an Tisch und Teller verleihen. Die mit 5000 Euro dotierte Ehrung geht seit mehr als 20 Jahren alljährlich an Institutionen oder Einzelpersonen, die in besonderer Weise den Stiftungszielen entsprechen. "Das Sozialkaufhaus verwirklicht mit seinem Engagement vorbildlich soziale und gesellschaftspolitische Ziele, die auch von unserer Stiftung gelebt werden", erklärte Stiftungsvorstand Kurt-Jochem Graulich die Entscheidung der Kuratoriums-Mitglieder.
„Für viele Mitarbeiter hier ist das Kaufhaus auch ein Anker, der ihrem Leben nach oft jahrelanger Erwerbslosigkeit wieder
Struktur gibt“, erklärt Solveig Burczik, Leiterin des Diakonischen Werks Main-Taunus und hebt die soziale Verantwortung hervor: „Hier erfahren unsere Mitarbeiter Wertschätzung für das, was sie im
Verkauf oder der Werkstatt leisten. Denn viele wissen gar nicht mehr, wie es ist, gebraucht zu werden.“
Bevor etwas in den Verkauf geht, wird sämtliche Ware gereinigt und technisch geprüft. Zudem trägt das Kaufhaus auch aktiv zum Umweltschutz bei: Mehrere hundert Tonnen Möbel und Hausrat wurden recycelt, anstatt auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen zu enden. Dank seines guten Rufes dürfen sich Solveig Burczik und Ulrich Levin auch über immer mehr Bürger freuen, die sich ehrenamtlich für das Kaufhaus engagieren.